Was ist oft die größte Hürde für eine erste Terminvereinbarung?

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.

Oft erzählen mir Klienten, dass sie schon eine ganze Weile mit dem Gedanken gespielt haben, sich Hilfe für ein persönliches Thema zu holen. Und dass sie oft genauso lange auf meiner Seite „herumgeschlichen sind“, um sich genügend Mut für diesen Schritt zu holen. Wenn auch du zu den Menschen gehörst, die noch ein wenig Ermutigung und Sicherheit für eine Terminvereinbarung brauchen, dann wünsche ich dir jetzt die Denkanstöße, die es noch brauchst, damit es dir bald wieder besser geht.

Mit deinem Zögern bist du nicht allein:

  • Als größte Herausforderung wird immer wieder die erste Terminvereinbarung genannt. Weil dieses Telefonat eben nicht nur als eine Terminvereinbarung zwischen zwei Erwachsenen wahrgenommen wird, sondern weil im Hintergrund noch immer mitschwingt, dass in Anspruch genommene Hilfe bei emotionalen und psycho-logischen Themen bedeuten könnte, sein Leben nicht auf die Reihe zu kriegen. „Dass man es nötig hat“. Mit der Terminvereinbarung ist es keine ausschließlich persönliche Sache mehr, denn der andere weiß jetzt auch Bescheid.
  • Vielleicht hast du auch Sorge, dass ein anderer – in diesem Falle ich, schlecht über dich denken könnte. Das kann ich gut verstehen, denn in unserer Kultur hat man zwar Verständnis für eine körperliche Unpässlichkeit. Geht es aber um emotionale Themen und um unsere psychische Gesundheit, kursieren leider noch immer viele Vorurteile, wie oben schon erwähnt. (Wenn du wüsstest, wie sinnvoll, klug und lebenswert ich es finde, wenn sich jemand ernst nimmt und sich für sein gutes Leben einsetzt, dann würdest du dein Kopfkino schon hier beenden können.)
  • In einigen Fällen halten auch eigene schlechte Erfahrungen oder die von anderen von einem erneuten Anlauf ab, Beratung in Anspruch zu nehmen.
  • Wenn dein Kopfkino noch so abläuft, machts du mit deinem Zögern erst einmal alles richtig. Indem du noch nichts tust, schützt du dich vor den erdachten negativen Folgen. Wer will sich schon so eine (vermeintliche) Blöße geben oder unnötig Zeit und Geld verbrennen?

Wir tun immer das gleiche und hoffen auf ein anderes Ergebnis.

Wenn du jedoch in diesem Zustand stecken bleibst, dann wird sich in deinem Leben nichts ändern. Bestimmt hast auch du schon erlebt, dass „Gras über eine Sache wachsen kann“, nur ist das Augenwischerei. Grundsätzlich wird sich nichts verbessern, weil du (noch) die Verantwortung scheust und dich in der Hoffnung einrichtest, dass Umstände oder andere sich so ändern, wie du es dir wünschst. Ich bin Optimistin, aber eine realistische. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass es unser Job ist, für die eigene Zufriedenheit zu sorgen und uns die Bedingungen zu schaffen, welche die Grundlage für Gesundheit und erlebtes Glück sind. Ich sage aber auch mit vollem Ernst:

Niemand muss müssen. Jeder kann sich entscheiden. Auch du.

Allein diese Erkenntnis verringert den Stress-Pegel enorm: Denn du hast eine Wahl. Du kannst etwas verändern oder auch nicht. Wenn du dich entscheidest, lieber nichts zu ändern, dann ist es deine aktive Entscheidung. Du hast dich entschieden, du hast das Recht dazu. Damit hast du dich auch entschieden, im Moment mit den bekannten Konsequenzen zu leben. Und das dürfen wir alle. Auch das ist Selbstbestimmung. Und wenn du dich entscheidest, etwas zu ändern, den kleinen Moment der Angst überwindest und den Vorschuss an Vertrauen schenkst, dann öffnest du die Tür, damit dein Leben wieder besser wird.
Ich persönlich liebe den Spruch:

Wenn du etwas haben willst, was du noch nie hattest, dann musst du etwas tun, was du noch nie
gemacht hast.

Es ist alles eine Frage unserer Entscheidung und unserer Wahl.

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